Wie wählt man den richtigen Roboter aus?
Erfahrene Roboterprogrammierer können diese Frage meist schnell beantworten, da sie auf umfangreiche Erfahrungen und Vergleiche zurückgreifen können. Aber wie findet man den passenden Roboter, wenn diese Erfahrung fehlt?
Die Auswahl und Dimensionierung eines Roboters spielen eine zentrale Rolle bei der Planung einer Anlage. Selbst bei einfachen Pick-and-Place-Aufgaben, bei denen ein Roboter Werkstücke zwischen zwei Prozessen bewegt, kann Zeit eingespart werden, indem die Prozesspunkte möglichst nahe beieinander liegen. Dadurch werden die Verfahrwege kürzer und die Transportzeit reduziert.
Ein zu groß dimensionierter Roboter muss oft längere Wege zurücklegen, um Kollisionen mit seiner Umgebung zu vermeiden. Dies wirkt sich negativ auf die Taktzeit aus und kann die Genauigkeit verringern, da der Roboter sich schneller bewegen muss, um den längeren Weg zu kompensieren. Ein kleinerer Roboter hingegen verfährt kürzer, was einen positiven Effekt auf die Taktzeit hat und gleichzeitig die Genauigkeit erhöht.
Allerdings besteht die Gefahr, dass ein zu kleiner Roboter bestimmte Prozesspunkte nicht erreicht.
Die Entscheidung über die passende Robotergröße ist daher entscheidend für den Erfolg des Automatisierungsprojekts.
Neben den Dimensionen spielen weitere Faktoren wie Preis oder Kundenpräferenzen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Auswahl. So können auch die Anforderungen an ein Projekt auch schnell den Erfahrungsschatz der Programmierer übersteigen.
Visual Components bietet eine Datenbank mit 1600 Robotermodellen von über 70 Herstellern, die virtuell simuliert werden können.
Diese Modelle enthalten alle relevanten Informationen, wie Arbeitsbereich, maximale Beschleunigung und Gelenkgeschwindigkeiten. Durch das Einbinden in eine Simulation kann der Roboter entsprechend seiner Eigenschaften bewegt und der Ablauf simuliert werden.
Schon allein durch das Hinzufügen eines Robotermodells in das Layout lässt sich eine grobe Abschätzung treffen, ob der Roboter die gesetzten Ziele erreicht. Das Einblenden des Arbeitsbereichs macht diese Aussagen noch präziser. Darüber hinaus zeigt die Simulation, wie schnell sich ein Roboter bewegt, ob er seine Ziele tatsächlich erreicht oder möglicherweise mit seiner Umgebung kollidiert.
Die Simulation liefert auch weitere Erkenntnisse über die Bewegungsabläufe des Roboters. Da die Achsgeschwindigkeiten im CAD-Modell hinterlegt sind, lassen sich Bewegungen in Echtzeit simulieren und analysieren, wodurch die Aussagen zur Taktzeit sehr präzise werden.
Falls während der Simulation Kollisionen festgestellt werden, kann das Roboterprogramm angepasst und der Ablauf optimiert werden, um solche Kollisionen zu vermeiden.
Um Kollisionen zu verhindern, müssen jedoch oft längere Verfahrwege akzeptiert werden, was wiederum zulasten der Taktzeit geht.
Sollte sich dadurch herausstellen, dass der gewählte Roboter das gewünschte Ergebnis nicht erreichen kann, besteht die Möglichkeit, einen anderen Roboter aus dem eCatalog auszuwählen und in die Simulation zu integrieren.
Auf diese Weise lassen sich Roboter verschiedener Hersteller direkt miteinander vergleichen. Selbst ohne tiefgehendes Fachwissen kann so eine fundierte Grundlage für die Roboterentscheidung geschaffen werden.
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